Dein Herz an Gottes Ohr
[155] Rosenkranz
Zeit ist Rhythmus und Ereignis, Wiederkehr und Einmal.
Maria bringt, empfangend, erwartend, austragend, die Zeit als Rhythmus und Wiederkehr – „Zeit als Natur“ – mit in jenes unerhörte Ereignis, das die Geschichte umwandelt und neu gründet: ins Einmal der Menschwerdung.
Sie ist in ihrem Ja die Mündung der „Zeit als Natur“ in die neue Zeit der menschlichen Gott-Geschichte.
Doch sie bewahrt zugleich die Geschehnisse in ihrem Herzen, im Urtext: sie wälzt, bewegt (vgl. Lk 2,19; 2,51), bewohnt sie.
Darin aber bahnt sich die gegenläufige, ergänzende Bewegung an: Das Einmal weitet sich zum Immer-Wieder, das Jetzt gerinnt zur bleibenden Gestalt, der Augenblick stiftet den bergenden Zeit-Raum. Und so durchdringt das Heilsereignis den steten Gang und Rhythmus unseres Lebens.
Unzählige haben das er-betet, er-lebt im Rosenkranz.