Einladung zum Katholikentag 1986 in Aachen

München 1984 war groß und großartig, aber es muß weitergehen. Dem Leben trauen, das heißt: Pilgerfahrt in die Zukunft wagen. Und 1986 soll Etappe sein. Eine der drei großen klassischen Wallfahrten Europas, die Aachener Heiligtumsfahrt, soll sich da mit einem Katholikentag verbinden.

Aber ist Aachen nicht viel kleiner, viel bescheidener als München? Ja, in Aachen wird mit Wasser gekocht. Aber das Wasser kommt aus Brunnen und Quellen, bei denen schon viele Heilung suchten. Und zuletzt und zutiefst aus den unverbrauchten Quellen christlichen Glaubens und europäischer Kultur. Dom und Pfalz Karls des Großen und zumal die in der Heiligtumsfahrt berührbaren Erinnerungszeichen der Menschwerdung Gottes zeigen das an. Kommt und seht!

Das Aachener Pilgerbrot ist hart – aber wenn der Münchner Erzbischof die Aachener Printen, die ich ihm jetzt überreiche, sachgemäß lagert, dann werden sie auch noch frisch und wohlschmeckend sein bei seiner Reise zum Katholikentag nach Aachen. Ja, in Aachen will man uns das Pilgerbrot brechen, das uns für die Reise ins dritte Jahrtausend stärkt. Kommt und seht!

Und schließlich: Aachen ist doch Stadt der Grenzen. Jawohl, aber der Grenzen, die man überschreitet, hin nach Europa, hin in die ganze, in die eine Welt. In Aachen laßt sich erfahren, daß Grenze Begegnung heißt. Kommt und seht!

Laßt uns dem Leben trauen, laßt uns dem Weg trauen, der mit dem Herrn in der Mitte von 1984 nach 1986, von München nach Aachen führt!