Der Religionsunterricht als Vermittlungsgeschehen

Die Unkorrelierbarkeit von Glaube und Lebenserfahrung*

Es ist ganz klar, diese Grenze besteht nicht darin, daß die theologisch fundamentalen Dinge nicht mehr stimmen (vgl. I,1); und es ist auch nicht der Fall, daß die Gegenseitigkeit der Korrelation nicht mehr stimmt (vgl. I,2).

Aber während bislang die Hoffnung im Hintergrund stand, daß die „anima naturaliter christiana“, die menschliche Seele, die von Natur aus eine Christin ist, das auf die Dauer schon gepackt bekommt, ist nun das Neue die Frage: Sind die beiden Bereiche „menschliche Grunderfahrung“ und „Glaube“ überhaupt korrelierbar? Wir machen oftmals die Erfahrung, daß sie zumindest biographisch nicht korrelierbar sind.

[Wir können nicht mehr einfachhin zurückgreifen auf Erfahrungen, die sich auf den Glauben hin deuten lassen; und selbst wenn wir die Erfahrung der Menschen getroffen haben, erfährt unser Bemühen um korrelierende Deutung oft die Antwort der Athener an Paulus: „Darüber wollen wir dich ein andermal hören.“ (Apg 17,32)]