Zwischen Bistum und Gesamtkirche

Ausblick auf konkrete Strukturprobleme

Was erbringen nun die einigermaßen „chemisch rein“ dargestellten Strukturmomente für die aktuellen Fragen, die in der nachkonziliaren Theorie und Praxis zur Diskussion stehen? Daß theologisch auf das Studium der einschlägigen Dokumente und der faktischen Verhältnisse und Erfordernisse nicht verzichtet werden kann, wurde schon betont. Textexegese und Situationsanalyse können indessen in unserem Rahmen nicht geleistet werden. Es geht hier nur darum, einige Linien von theoretisch Grundgelegtem zu den praktischen Gestaltungsfragen zu ziehen. Für die konkrete Lösung der angesprochenen Gestaltungsfragen bedürfte es weit differenzierterer Untersuchungen, als die folgende Skizze enthält. Das hier Ausgeführte kann nur als allgemeine „Zielangabe“, eher im Stil eines Arbeitspapiers als im Stil einer wissenschaftlichen Erörterung oder eines ausgearbeiteten Planungskonzepts gelten. Gleichwohl scheint es notwendig, den Zusammenhang zwischen der voraufgehenden theologischen Reflexion und den zur Diskussion stehenden praktischen Problemen sichtbar zu machen.

Dabei spielt die Zweidimensionalität von Kommunikation, die uns bereits auffiel, eine Rolle: Kommunikation ist gegenseitige Verbindung derer, die Kirche sind, und ist zugleich ihr Austausch mit Welt und Gesellschaft. Zwar gibt es keine bloße „Innerkirchlichkeit“ und keinen kirchlichen „Außendienst“; dennoch gibt es strukturelle Differenzierungen zwischen der Kirche [33] als Glaubens- und Lebensgemeinschaft in Christus und der Kirche als „Sauerteig“ für Welt und Gesellschaft.