Volk Gottes auf dem Weg

Dies ist das Eigentümliche an unserer Zeit: Der nie zuvor gekannte Überfluß an „Information“ über Themen des Glaubens erleichtert den Glauben nicht, sondern erschwert ihn. Denn die Themen des Glaubens begegnen nicht nur als Thesen das Glaubens, sondern auch als Thesen des Unglaubens und der Skepsis; und selbst wo dem nicht so ist, weckt der Charakter der „Ware“, den das Angebot des Glaubens heute annimmt, nicht jene Kräfte und Haltungen, welche Gottes Wort braucht, um zur ganzen personalen Antwort zu führen. Gerade deshalb aber muß dem Angebot des Wortes Gottes als „Ware“ ein anderes Angebot die Waage halten: das Angebot des Wortes Gottes durch die gelebte Antwort, die es im Leben der Glaubenden findet. Die entscheidende Übersetzung des Wortes Gottes für unsere Zeit, die einzige, die alle verstehen kön­nen, ist nicht jene, die wir machen, sondern jene, die wir leben, nicht jene, die wir sagen, sondern jene, die wir sind. Die Übersetzung des Wortes Gottes in die Zeit ist die Kirche, die Kirche aber sind wir.