Wert und Wirkungen der Religion

Das trinitarische Modell

Was bedeutet dies in unserem Zusammenhang? Im innertrinitarischen Geschehen ist die Problematik zwischen Wertkonstitution und Wertrelativierung gelöst und der Mensch wird in sie hineingenommen. Der Vater schenkt sich ganz und gar dem Sohn, gewährt ihm alles, ist nichts anderes, als ihn sein zu lassen, als ihm sich zuzuwenden. Indem so im Sohn der Vater offenbar wird, wird aber der Vater verherrlicht, wird alles ihm anheim- und zurückgegeben, ist alles „Opfer“ (vgl. bes. Joh 17). Alles ist Gnade, und alles ist Opfer zugleich. Dies geht nicht ohne den doppelten Gestus der Liebe, die Hingabe und die Rückgabe, aber aus dieser doppelten Bewegung des Schenkens und Sein-Lassens [50] einerseits und des „Opferns“ und Darbringens andererseits erwächst die eine und ganze Liebe, die eine, Vater und Sohn gemeinsame und gleiche Frucht: der personale Geist.