Franz von Baaders philosophischer Gedanke der Schöpfung

Das Wie der Schöpfung

Nachdem Baaders Begriff des dreipersönlichen, in der unbedingten Konkretion von Idee und Natur an und für sich seienden Gottes daraufhin befragt wurde, inwiefern er die Freiheit Gottes zu seinem Anderen mitbegreife, bleibt zu prüfen, wie von Gott her die mögliche Anwendung dieser Freiheit als Schöpfung geschehe, wenn sie geschieht.

Zwei sich auf den ersten Anschein widersprechende Aussagereihen begegnen hier: Das Wie der Schöpfung bleibt nach der einen dem Denken ein unauflösliches Geheimnis – und erhellt sich nach der anderen doch aufgrund der abbildhaften Produktionsgesetze, die das menschliche Vollbringen leiten. Die Vereinbarkeit beider Betrachtungsweisen deutet sich indessen in dem bereits bekannten Satz an: „Wenn aber gleich dieser Urakt der Schöpfung keiner weitern Konstruktion fähig und bedürftig ist, so ist er doch einer beschreibenden Darstellung fähig und bedürftig, indem es nicht genügt, nur überhaupt zu wissen, daß jede Kausalität nur durch ein Gründen zu ihrer Existenz, sondern auch wie sie hiemit dazu gelangt.“1


  1. Ethik V 14. ↩︎