„Dein Reich komme“

„Dein Reich komme“

[88] Sechs Mal war nichts zu sehen. Beim siebten Blick in die Ferne über das Meer endlich: eine winzige Wolke, nicht größer als eine Menschenhand. Und diese kleine Wolke brachte den großen Regen, der nach der überlangen Dürre das erstarrte Leben wieder aufbrechen, das vertrocknete Land wieder aufblühen ließ. Elija, der Prophet, hatte im [89] Geiste bereits den Regen rauschen gehört und so war er emporgestiegen zum Karmel. Er kauerte sich nieder, betend in sich selbst gebeugt. Den Diener aber sandte er, um auszuspähen und Nachricht zu geben. Und dann zog der Regen heran, Elija hieß den König anspannen und heimkehren – und er, in der Kraft des Geistes, eilte dem Wagen voraus.

Beten – ausschauen – aufbrechen (vgl. 1 Kön 18,42–46).

Ist das nicht eine Grundgeschichte und ein Grundrhythmus für unseren Katholikentag, der unter dem Wort steht: „Dein Reich komme!“?

Kleine Wolke, die den großen Regen bringt.
Kleiner Ruf, der in den großen Himmel dringt.
Kleine Botschaft, die das große Reich ansagt.
Kleine Pilgerschar, die große Zukunft wagt.