Trinität – Die Suche nach dem Ursprung bei Klaus Hemmerle
Der Ernstfall im Leben von Klaus Hemmerle – eine abschließende biographische Notiz
Der ‚unbekümmerte‘ Umgang mit dem eigenen Nichts und das Vertrauen auf den lebendigen Vatergott zeigte sich mir exemplarisch an jenem Karfreitag, als sein Hausarzt ihn über seine unheilbare Krankheit aufklärte. Es drängte ihn, als der Arzt gegangen war, einfach ans Klavier. Statt etwas zu sagen, spielte er Mozarts c-moll Fantasie (KV 475). Er erklärte mir, dass er sich in den bedrängenden, abgrundtiefen, von Hoffnungslosigkeit geprägten Partien dieses Stückes ebenso wieder finde wie in den hellen, strahlenden, der Hoffnung Raum gebenden Passagen. Danach sagte er sein inneres Ja im Blick auf die Zukunft, die ihn ereilen sollte.
Die Philosophie und Theologie Klaus Hemmerles möchte ich auf eine Kurzformel bringen: Unsere Hinkehr zu unserem Ursprung, zum dreifaltigen Gott, ist unsere Zukunft als Menschen in der Einheit mit Gott und untereinander. Nur darin ist unser Menschsein gefüllt, ja geheiligt.