Katholische Akademien

Der „theologische Ort“Katholischer Akademien

Erste Aufgabe der Kirche an der Wahrheit ist die Verkündigung, ihr entspricht das glaubende Bekenntnis. In ihm kommt ihre Einheit zur Darstellung, die Einheit im einen Geiste ist. Doch die Kirche ist als Leib Christi eins in der Vielzahl der Glieder, der eine Geist umfaßt die vielen Gaben. Ihre gegenseitige Berührung und dienende Befruchtung ist Vollzug der im einen Bekenntnis zuerst bekundeten Einheit, und so gehört das Gespräch, der Austausch, als die Fülle der Einheit, zum Bekenntnis hinzu.

Dieses zum Wesensvollzug der Kirche erforderte Gespräch hat nun vielartige Schichten und Äußerungen. Zu ihnen zählt die „öffentliche Meinung in der Kirche“, die nach Pius XII. notwendig aus dem gesellschaftlichen Wesen der Kirche folgt und sich auf alles erstrecken soll, was Sache der freien Diskussion ist. Ihre Sache kann nach katholischer Auffassung nicht sein, was durch göttliche Weisung in Offenbarung und Naturordnung festliegt und von der Kirche als Wahrerin dieser göttlichen Weisung verbindlich verkündigt ist. Vielmehr ist ihr aufgegeben, den „Schnitt“ dieser Weisung mit der unmittelbaren Erfahrung je gegenwärtiger Weltwirklichkeit in der Begegnung aller herbeizuführen, um den „konkreten Imperativ“ (Karl Rahner) christlichen Handelns hier und heute zu ermitteln und den christlichen Beitrag zum Leben der gesamten Gesellschaft zu bereiten. Im Dienst dieses Gespräches haben die Katholischen Akademien auf erbauenden Anteil an der Einheit der Kirche, welche die Einheit von Wahrheit und Liebe ist und so zugleich bekennende Geschlossenheit und verstehende, mitteilende und helfende Öffnung bedeutet.

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Schrifttum: Pöggeler, F., „Akademien, katholische“, im Lexikon f. Theologie u. Kirche I. Bd., 1957 (mit Literaturangabe) – Rahner, K., Die Freiheit in der Kirche, in: Schriften zur Theologie II, Einsiedeln 1955 – ders., Das freie Wort in der Kirche, Einsiedeln 1953.

[407] Katholische Akademien

im Arbeitskreis der Katholischen Akademien (Stand März 1963)

Aachen, August-Pieper-Haus und Brunnenhof in Mönchengladbach – Bayern: 8 München 23, Mandlstr. 23 – Essen, „Wolfsburg“, 433 Mülheim/Ruhr 6 – Freiburg i. Br., 78 Freiburg, Wintererstr. 1 – „Die Hegge“, 353 Kreis Warburg i. W. – Hessen: a) Rhabanus-Maurus-Akademie, 6 Frankfurt/Main, Unterweg 10, und b) Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke, 625 Limburg/Lahn, Domplatz 7 – Hildesheim, St. Jakobushaus, 358 Goslar (Harz) – Köln, Thomas-Morus-Akademie, 506 Bensberg b. Köln – Münster, Franz-Hitze-Haus – Osnabrück, Ludwig-Windthorst-Haus, 4451 Holthausen b. Lingen/Ems – Paderborn: a) St. Klemens-Kommende, 46 Dortmund-Brackel, und b) Waldhaus St. Meinolf, 479 Paderborn, Domplatz 15 – Rottenburg: Stuttgart-Hohenheim, 7 Stuttgart-S, Stafflenbergstr. 46 – Würzburg, Burkardushaus – Kath. Sozialakademie Wien I, Schottenring 35.

Anhang: Sozialseminare

In naher Verbindung mit christlichen Akademien arbeiten die sozialen Seminare. Ihr Ziel ist Erziehung zu besserem Verständnis unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit und vertieftem sozialen Verantwortungsbewußtsein. Der Weg geht über Abend-, Wochenend- und Mehrmonatskurse bis Jahreskurse, die häufig mit Prüfungen abgeschlossen werden.

Zentralstellen auf katholischer Seite:

Arbeitsgemeinschaft katholisch-sozialer Bildungswerke in der Bundesrepublik, Limburg/Lahn, Domplatz 7. – Arbeitsgemeinschaft der Sozialen Seminare der Diözesen Aachen, Essen, Hildesheim, Münster, Osnabrück, Paderborn und Trier. Geschäftsstelle z. Z. Hildesheim, Dörnhof 25. – Frankfurter Sozialschule Haus St. Michael, Königshofen/Taunus (Kurzkurse). – Institut für Gesellschaftswissenschaften und Heimvolkshochschule, Walberberg b. Bonn. – Gottfried-Könzgen-Heim der KAB, 4358 Haltem/Westf., Annaberg (Wochenkurse).

auf evangelischer Seite:

Evangelische Sozialakademie Friedewald über 524 Betzdorf/Sieg (einjährige Ausbildung zum Sozialsekretär). – Evangelische Jugendakademie 5608 Radevormwald/Berg. Land (Ausbildung zum Jugendsekretär). – Regional-Sozialseminare in Nordrhein-Westfalen stehen unter der Zentralleitung des sozialethischen Ausschusses für Westfalen: Haus Villigst b. Schwerte, und des sozialethischen Ausschusses für das Rheinland: Velbert, Blumenstraße. Sozialpädagogische Wochenkurse des christl. Jugenddorfwerkes in den „Sozialpädagogischen Instituten“: Jugenddorf Haus Godensande, 2427 Malente/Holstein, Godenbergstr. 10 – Jugenddorf Haus Hohebuchen, 824 Berchtesgaden-Oberau – Jugenddorf Schloß Mühlhausen, 7131 Mühlhausen Über Mühlacker – Jugenddorf Haus Rheinblick, 6228 Eltville/Rhein – Jugenddorf Haus Volmetal, 5806 Dahl über Hagen/Westf. – Jugenddorf Schloß Walbeck, 4171 Walbeck über Geldern.