Gemeinschaft des Zeugnisses: Wandlungen im kirchlichen Institutionswesen

Der theologische Sinn des Institutionellen in der Kirche

Es wäre durchaus sinnvoll und möglich, den kurz umrissenen Befund theologisch zurückzuführen und den Rang, den unmittelbar von der Offenbarung her die neuen und stärker maßgeblich werdenden Elemente, Dienst an der Welt und Armut für sich selbst einerseits, Gemeinschaft andererseits einnehmen. Wir wollen den umgekehrten Weg einschlagen und vom theologischen Sinn des Institutionellen her auf das zudenken, was heute die konkrete Gestalt des Institutionellen verändernd prägt. Eine solche Reflexion auf den theologischen Sinn des Institutionellen an der Kirche, genauer: der Kirche als Institution und der Institution in der Kirche unterscheidet sich jedoch von einer rechtfertigenden Begründung des Institutionellen an und in der Kirche aus den Quellen der Offenbarung. Es geht also nicht darum, zu „beweisen“, daß es kirchliches Amt und daß es bestimmte Stufen des kirchlichen Amtes und daß es überdies noch weitere institutionelle Momente in der Kirche gibt, die durch die amtliche Verfassung allein, wie sie heute vorliegt, noch nicht erschöpft sind. Vielmehr soll vom Gesamten des Kerygma und so zugleich von der Mitte der Botschaft Jesu her der theologische „Stellenwert“ ermittelt werden, der dem Institutionellen der Kirche und in der Kirche in der „oikonomia“ des göttlichen Heilsratschlusses eignet.