Verkündigung und Dialog

Dialog als Verkündigung*

Dialog gehört zur Verkündigung selbst. Sie ist – auch wenn sie sich darin nicht erschöpft – geronnener Dialog. Wieso? Der Verkündiger sagt das Wort Gottes in auslegenden menschlichen Worten, die als solche gehörte Worte, also Worte sind, die aus der Sprach-, Verstehens- und Erwartenswelt der Hörer kommen. Aber auch menschlich ist dieses menschliche Wort der Verkündigung nicht nur ein im Horchen auf Mund und Herz der Hörer vernommenes, sondern es ist ein antwortendes Wort, eines, das die Hörer trifft, indem es das von ihnen Mitgebrachte übertrifft. Zum Dialog gehört ja nicht nur dieselbe Sprachebene, sondern auch die Ursprünglichkeit, in welcher der sprechende Partner sich selbst je neu und je mehr in den gemeinsamen Raum einbringt. Im Sprechen miteinander, im Dialog wird dieser Raum, wird die Sprachebene selbst nicht einfach fixiert und bestätigt, sondern zugleich verschoben, verändert. So ist Verkündigung an sich selber Eingehen in die Sprachwelt und Verstehenswelt der Menschen – und Veränderung dieser Sprach- und Verstehenswelt.