Der dritte Weg im kirchlichen Dienst

Die Außenbedingungen

Beim Ansatz unserer Ausführungen im Dreiklang von Tun, Sein und Gemeinschaft treten in der Darstellung die unerläßlichen „Außenbezüge“ des Zeugnisses kirchlicher Institutionen in den Hintergrund; sie sind für eine konkrete, ihnen angemessene Gestalt jedoch unabdingbar mitzubeachten. Auf sie näher einzugehen ist uns hier nicht möglich, doch müssen sie auch in unserem Kontext als keineswegs zu vernachlässigende Merkposten genannt werden.

Zum ersten gibt es nicht nur die „Binnenrelation“ der kirchlichen Institutionen, die ihren Zeugnischarakter gewährleistet. Als Zeugnis ist ihr Tun und ist ihr Sinn nach außen, auf die Empfänger und Partner des zu erbringenden Dienstes hin orientiert.

Sodann muß in der Sorge für alle Mitarbeiter als unverletzlicher Anteil die Rücksicht auf ihre Familie mitenthalten sein.

Weiter muß die Ermöglichung und Absicherung einer Institution und ihres Werkes durch die entsprechenden Mittel verantwortbar sichergestellt sein. Dies darf nicht so erfolgen, daß der Zeugnischarakter der Institution und ihres Tuns in Gefahr gerät; das betrifft nicht zuletzt den Bezug zu den Vorgaben und Rahmenbedingungen, die von seiten der Gesellschaft gesetzt sind. Es kann nicht an ihnen vorbei geplant und gehandelt werden, sie sind aber auch jeweils kritisch daraufhin zu befragen, ob sie den Zeugnischarakter einer kirchlichen Institution und ihres Wirkens hinreichend gewährleisten.

Schließlich steht die einzelne kirchliche Institution nicht in sich selbst, sondern muß ihr Zeugnis und dessen Bedeutung abgewogen und abgestimmt werden mit dem Gesamtzeugnis der Kirche in dieser Gesellschaft. Auch in sich Wichti- [328] ges und Sinnhaftes muß mitunter aufgegeben oder beschnitten werden, um des größeren Ganzen und des zentralen Zeugnisses willen. Jede kirchliche Institution muß also auch in diesem Sinn „katholisch“, aufs Ganze hin orientiert sein – und auch dies ist eine Anforderung an die persönliche Einstellung der Mitarbeiter.