Was bewegt die Fokolarbewegung?

Die Fokolarbewegung ist eine „marianische“Bewegung*

  1. Die Fokolarbewegung ist eine „marianische“ Bewegung. Ihr offizieller Name, unter dem sie am 29. Juni 1990 durch den Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Laien die Anerkennung als „private Vereinigung päpstlichen Rechtes“ und die Approbation ihrer Generalstatuten empfing, lautet: Opera di Maria, Werk Mariens. Das Wort „marianische“ Bewegung bezieht sich nicht auf eine spezielle Devotion Mariens, die in den Reihen der Fokolarbewegung gewachsen wäre, sondern hat einen tiefer liegenden Sinn. Maria ist die Mutter des göttlichen Wortes, die dieses in einem ungeteilten Ja in sich aufgenommen hat und das, was durch ihr Ja in der Inkarnation des Wortes geschah, auch im Leben mit dem Wort einholte: Entsprechung der Charaktere als „Gottesgebärerin“ und als ganz und gar Begnadete. Die Fokolarbewegung entdeckt diesen inkarnatorischen und somit marianischen Grundzug in ihrer eigenen Berufung: in Gemeinschaft den Ruf und die Gnade Mariens zu leben, sich ganz von Gottes Wort erfüllen Wort erfüllen zu lassen, ihm Leben [352] im eigenen Leben zu schenken und so Jesus in der Mitte der Vielen Gestalt werden zu lassen. Dies in der Inkarnation grundlegend bereits Geschehene vollendet sich in der Einholung des ersten Ja unter dem Kreuz, in der Mutterschaft Mariens für den Jünger und somit für die Kirche. Was Johannes Paul II. immer wieder im Anschluß an Hans Urs von Balthasar die marianische Dimension der Kirche nennt, die andere Dimensionen (die petrinische, paulinische oder johanneische) ergänzt, prägt sich im Leben der Fokolarbewegung aus. Nachdem die anderen Grundzüge der Spiritualität des Fokolar sich abgezeichnet hatten, kam – besonders seit 1949 – diese Synthese in Maria zum Vorschein. Die ekklesialen Charaktere des Wortes, der Österlichen Geheimnisse, der trinitarisch von der gegenseitigen Liebe geprägten Einheit finden sich wie von selbst zusammen in diesem marianischen Charakter, der – ganz dem letzten Kapitel von „Lumen Gentium“ entsprechend – die Gestalt Mariens und die Kirche zusammenschaut und zusammenlebt.