Was bewegt die Fokolarbewegung?

Die Fokolarbewegung ist eine „trinitarische“Bewegung*

  1. Die Fokolarbewegung ist eine „trinitarische“ Bewegung. Nach dem Ausgeführten kann es nicht anders sein: Das Ostergeheimnis führt von sich aus in die Trinität hinein. Es umfaßt Hingabe an den Vater, auch und gerade aus dem größten Abstand zu ihm, Antwort des Vaters in der Auferweckung, Gabe des Geistes an jene, die sich in dieses Geschehen zwischen Vater und Sohn hineinnehmen lassen. Der Durchbruch in diese trinitarische Dimension erfolgte für die Fokolarbewegung freilich nicht zuerst durch eine zusätzlich zum Leben angestellte Reflexion, sondern in der inneren Konsequenz des Lebens selbst. Der uns so liebt, daß er bis zur Gottverlassenheit sich einsmacht mit uns, der macht uns miteinander eins, trägt uns alle in sich. Und sein alles zusammenfassendes Gebet an den Vater vor dem Eintritt in das Ostergeheimnis ist eben jenes, daß alle eins seien, wie er im Vater und der Vater in ihm ist (vgl. Joh 17,20–23). Dies ist der Radikalfall und die Erfüllung jener Liebe, die Jesus als das Neue Gebot, als Sein Gebot uns aufträgt: uns gegenseitig zu lieben, wie er uns geliebt hat (vgl. Joh 13,34f und 15,12). Gegenseitige Liebe, die bis zur Hingabe des eigenen Lebens an den anderen bereit ist, führt in jene Hingabe hinein, in welcher uns der Sohn hineinnimmt in sein Einssein mit dem Vater. In der gesamten Entwicklung der Fokolarbewegung, auf spirituellem, theologischem, aber auch kirchlichem und gesellschaftlichem Gebiet (hiervon wird weiter unten zu sprechen sein), spielt das Leitmotiv der trinitarischen Einheit eine führende Rolle. Die an der Oberfläche oft zuerst wahrgenommene Betonung des Liebesgebotes hat ihre Wurzeln, die keineswegs in einer bloß ethischen Sicht gründen, sondern sie wachsen aus dem trinitarischen Grund und wachsen in die trinitarische Vollendung hinein.