Zur Entwicklung der nachkonziliaren Räte in der Bundesrepublik
Die Frage der Praktikabilität
Der Trend zum synodalen Zusammenschluß der Räte hat einen praktischen Anlaß, der jedoch mit theologischen Implikationen befrachtet ist. Es ist, um es überzeichnend zu sagen, die innere Tendenz eines jeden Rates auf diözesaner Ebene, von seinem Ansatz her dasselbe wie die anderen Räte zu tun. Erstrebt wird die möglichst effiziente Beratung des kirchlichen Amtes, und zwar jeweils im Blick auf die Gesamtsituation der Diözese, wobei diese Gesamtsituation unter dem Vorzeichen des Innerkirchlichen gesehen wird. Überspitzt ausgedrückt: Alle Räte wollen der Seelsorgerat des Bischofs sein. Die Konsequenz daraus heißt: nur noch ein Rat, damit alles konzentriert geschehen kann. Es muß hierbei freilich gefragt werden, ob die Totalisierung der eigenen Aufgabe und des eigenen Anspruchs nicht de facto einen Funktionsverlust bedeutet, der dann in einer Zusammenlegung der Räte eher besiegelt als überwunden wird.