Christliche Spiritualität in einer pluralistischen Gesellschaft

Die Mitte in der Peripherie

Die Frage nach der Unterscheidung des Christlichen hat uns zur zentralen Aussage über das Christusgeheimnis geführt. Dieses Christusgeheimnis ereignet sich aber nicht nur für uns und an uns, es will sich auch aus uns [103] und durch uns wieder-holen. Gerade das ist die innere Dynamik der Fleischwerdung des Logos. Die Mitte bewährt sich in der Peripherie, in ihrer Bewegung, die die Mitte als Mitte vollbringt.

Wenn wir die Formel vom fleischgewordenen Wort, wenn wir die Architektur der sich verschränkenden Beziehungen des Christusgeheimnisses einzubringen versuchen in unseren christlichen Vollzug, so stellt sich uns eine dreifache Frage: Wie sieht die Konsequenz aus für mich, für den einzelnen? Welche Perspektive ergibt sich für die Sicht und die Gestaltung der Gesellschaft? Schließlich: Welches ist die spezifische Position und Funktion des Christlichen in der pluralistischen und nachpluralistischen Gesellschaft?