Der Religionsunterricht als Vermittlungsgeschehen
Eine zweite Postmoderne vorbereiten*
Das ist weder eine methodische Anweisung, noch ist es ein sicheres Rezept, noch eine Inhaltlichkeit. Aber ich denke, daß Inhalte, Prozesse und Überlegungen vielleicht da ansetzen können. Und vielleicht könnten wir dann [...] eine zweite Postmoderne vorbereiten, eine, in der das „Ich“, statt sich aufzulösen in lauter einzelne Punkte der Jeweiligkeit, Konsistenz dadurch erhält, daß uns deutlich wird, wie sehr wir nur, indem wir gleichzeitig „Du“ und „Wir“ sagen, auch „Ich“ sagen können. Vielleicht kann mir dann auch aufgehen, daß ich nicht alles machen und haben kann, sondern daß ich in diesem Ausgehaltenwerden auf die Gabe aufmerksam werde, die hinter allem Machen steht und allem Machen vorausgeht. Und daß dann eben nicht nur ein beliebiges Nebeneinanderstehen verschiedener Meinungen und Impressionen und Verhaltensweisen da ist, sondern daß es dann doch zu einem Dialog kommt, in dem so etwas wie ein Jakobskampf miteinander und ein Jakobskampf mit dem Unbekannten geschieht.
Ich habe am Anfang gesagt: „Ich weiß nichts, ich will nur mit Ihnen aushalten“. Ich danke Ihnen, daß Sie mich ausgehalten haben!