Der Himmel ist zwischen uns
Er in unserer Mitte
Der Herr zwischen uns ist die Mitte der Botschaft. Doch selbst wenn wir dazu ein Ja sagen, wenn wir uns neu zu dieser Wahrheit „bekehren“ wollen, steht sie uns fremd gegenüber. Was heißt das: Er in unserer Mitte? Daß er in unsere Mitte kam, ist das Geheimnis seiner Menschwerdung. Daß er neu in unsere Mitte kam, ist das Geheimnis von Ostern. Seit Ostern aber ist er anders da als zuvor. Wie sollen wir diese seine Gegenwart verstehen, wie müssen wir uns selber einstellen, damit diese Gegenwart für uns erfahrbar wird, sich zwischen uns ereignet?
Jesus ist unseren Tod gestorben. Wenn wir aber sterben, heißt das für uns: auf die große Reise gehen. Und aus uns selber wissen wir nicht, wo wir ankommen. Wir wissen nur das eine: Es gilt, Abschied zu nehmen von denen, die uns nahe waren. Gerade das bricht entzwei, was unser Leben, was unsere Welt war, jenes Zwischen. Wir verlassen das Spielfeld zwischen dir und mir, auf dem wir uns bewegen konnten, in dem es uns gemeinsam um dies und jenes und zutiefst um das Eine ging.
Dieselben Erfahrungen wie wir hat auch Jesus gemacht. Er zitterte davor, den Kelch bis zur Neige zu trinken. Der Vater rückte ihm in die Ferne, zwischen dem Vater und ihm brach der Abgrund der Verlassenheit auf. Einsam am Kreuz erhöht, erfuhr er die Ferne der Seinen, die ratlose Flucht der Freunde – und auch noch die Mutter gab er weg an den Jünger, den er [44] liebte. Abschied in jeder Richtung, Abschied von allen.
Aber diese Reise blieb nicht Reise ohne Ankunft. Sein Sterben geschah hinein in die Hände des Vaters, sein Sterben war Sterben für uns. Und nicht nur seine Seele ist angekommen beim Vater und angekommen bei uns. Jesus, der ganze Jesus lebt beim Vater, und er lebt zugleich bei uns. Das ist Ostern. Die Liebe hat mehr Recht und hat mehr Macht als das Unrecht und die Ohnmacht, die sie übernimmt und ausleidet. Jesus trifft ein beim Vater: „Ich bin auferstanden, und jetzt bin ich bei dir“, singt die Liturgie an Ostern. Jesus trifft ein bei uns: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt“ (Mt 28,20). Jesus trifft ein bei sich selber: „Seht meine Hände und Füße an: Ich bin es selbst“ (Lk 24,39). Die drei Mitten, um die unser menschliches Leben schwingt, sind im Leben des Auferstandenen geeint: Es ist sein und unser Leben, das er zum Vater mitnimmt – und der beim Vater lebt, lebt zugleich in unserer Mitte.
Dann aber ist an Ostern nicht nur etwas mit Jesus geschehen, sondern auch etwas mit uns. Weil er zum Vater auferstanden ist und in unserer Mitte lebt, spielt er selber mit auf unserem Spielfeld und haben wir zwischen uns den Einen, um den es uns in Wahrheit allein gehen kann. Sicher, er ist zum Vater heimgekehrt, um uns dort eine Wohnung zu bereiten. Wir sind noch nicht in dieser Wohnung, die Vollendung der Geschichte steht noch aus. Aber – so dürfen wir das Wort des Kolosserbriefes umkehren – Christus, die Hoffnung auf unsere Herrlichkeit, ist in unserer Mitte. Die Zukunft hat in ihm angefangen, ohne daß sie aufhört, Zukunft zu sein. Doch das, was unsere Gegenwart und unsere Zukunft miteinander verbindet, ist nicht ein Etwas, sondern ein Er.
Jesus könnte nicht in unserer Mitte sein, wenn er uns nicht seinen Geist gegeben hätte, denselben Geist, der ihn lebendig [45] mit dem Vater verbindet. Welt, die nicht glaubt, kann den Geist nicht empfangen und so den Herrn nicht sehen (vgl. Joh 14,16–19). Wenn wir uns aber dem Geist öffnen, dann gibt uns dieser Geist den lebendigen Herrn zu sehen. Dies ist das Kennzeichen des Geistes: Er ist die Liebe, mit welcher der Vater den Sohn und der Sohn den Vater liebt – und deswegen tritt nicht der Geist anstelle des Vaters oder des Sohnes hervor, sondern im Geist gehen uns der Vater und der Sohn auf. Wir haben den Geist Jesu empfangen, und nur in diesem Geist können wir gewahren: Jesus, der Herr, er selbst, er als Person ist mitten unter uns. Und er, dieser gegenwärtige Herr, ist der Allmächtige. Er wirkt unter uns, in ihm können wir die Werke tun, die er selber getan hat, ja noch größere Werke als er (vgl. Joh 14,12).
Weil wir den Geist des Herrn empfangen haben, können wir rufen: „Abba, lieber Vater“ (Röm 8,15) und „Herr ist Jesus“ (1 Kor 12,3). Weil wir den Geist empfangen haben, können wir erkennen: Der Herr ist in unserer Mitte. Aber auch die Welt, die noch nicht glaubt, soll zum Glauben kommen. Sie erfährt nicht unmittelbar den Herrn – doch sie soll und kann ihn erfahren durch uns, an uns. Die Weise, wie wir einander lieben, wie wir miteinander eins sind, soll für sie das Zeugnis sein (vgl. Joh 13,35 und 17,23). Gegenseitige Liebe aber und Einssein sind die Außenseite, sind die Schale um diesen Kern: um Jesus in unserer Mitte. Wenn er da ist, wenn sein Geist uns treibt und zusammenführt, dann haben wir eine neue Beziehung zueinander, eben jene der wechselseitigen Liebe, der Einheit. Und wer uns begegnet, der spürt, daß zwischen uns etwas anders, etwas neu ist. Unsere Beziehung zueinander ist Beziehung zu einem dritten, noch einer ist im Spiel.
Gegenwart Jesu zwischen uns, das ist also weder eine bloße [46] Wirkung von jemand, der selber anwesend, in der Ferne bliebe, noch ist es eine blinde und stumme Tatsache – wie die Gegenwart eines Steines in einer Vitrine. Lebendige, personale Gegenwart des Herrn im Geiste, das heißt doch: Wir stehen mit ihm in wechselseitiger Beziehung. Wir tun nicht bloß etwas für ihn und aus ihm, aus seinem Impuls heraus, sondern wir können ihm vertrauen, uns ihm anvertrauen, er selbst kann die Initiative ergreifen, er selbst ist die zwischen uns handelnde, bestimmende Mitte. Wenn wir im allgemeinen sagen: Es geht uns um etwas, dann sind doch allein wir die Handelnden; nicht die Mitte, nicht die Achse handelt. Wenn es uns um Jesus geht, wenn er in unserer Mitte ist, dann handelt auch, dann handelt vor allem er selbst. Und gerade weil die Initiative bei ihm liegt, bleiben auch wir nicht dieselben, es bricht zwischen uns eine neue Beziehung auf.
Im vierten Evangelium, das Tod und Auferstehung Jesu in ihrem unzerstörbaren Zusammenhang vor Augen stellt, können wir die neue Situation, die nach Ostern einsetzt, an den vier Sätzen konzentriert ablesen: „Ich gehe hin (zum Vater), um euch eine Wohnung zu bereiten“ (Joh 14,2) – „Ich lebe, und ihr werdet leben“ (Joh 14,19) – „Ich werde euch nicht verwaist zurücklassen, sondern ich komme zu euch“ (Joh 14,18) – „Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, damit er immer bei euch bleibt“ (Joh 14,16). Jesu Fortgehen ist also Eintreffen beim Vater, Eintreffen bei sich, Eintreffen bei uns und Sendung des Geistes, in dem wir dieses dreifache Eintreffen wahrnehmen und an ihm teilhaben. Unsere neue Beziehung zu Jesus, die der Geist eröffnet, läßt sich am knappsten fassen im Wort Jesu: „Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir, und ich bin in euch“ (Joh 14,20).
[47] Der zum Vater heimkehrte, trägt uns in sich. In ihm sind wir bereits beim Vater angekommen, wenn auch wir selbst noch die andere Erfahrung machen, die des Unterwegsseins. Dieses Unterwegssein selbst freilich ist Unterwegssein mit ihm: Er ist in uns. Zweifellos, es griffe zu kurz, dieses „in uns“ nur auf die Gegenwart Jesu in unserer Mitte hin auszulegen. Unser Text selbst hat zunächst sogar den einzelnen im Auge. Wenn einer Jesus liebt, so wird er sich ihm offenbaren; Jesus und der Vater werden kommen und bei ihm Wohnung nehmen (vgl. Joh 14,21.23).
Die Gegenwart des österlichen Herrn bei seiner Kirche ist vielfältig. Kirche ist als ganze, wie wir schon sahen, Tempel Gottes, Leib des Herrn. Und Kirche selbst erfährt, was sie ist und wer der Herr ist, zuhöchst im Sakrament seines Fleisches und Blutes. Doch nicht nur die Sakramente, auch das Wort ist Kontakt mit dem lebendigen, wirkenden, gegenwärtigen Herrn. Wer auf jene hört, die er sendet, der hört auf ihn selbst. Was wir dem Geringsten unserer Brüder und Schwestern tun, das tun wir ihm. Wer sich ihm aufschließt, in dessen Dasein tritt er ein, für den wird er zum inwendigsten Geheimnis seines eigenen Lebens.
Doch gerade von hier führt der Weg unmittelbar hin zur Gegenwart Jesu in der Mitte. Die Welt ist das Spielfeld zwischen uns. Sie fiele auseinander in lauter einzelne Dinge und Vorgänge, wenn es nicht in diesen Dingen und Vorgängen um etwas, letztlich um Eines und Einen ginge. Daß es uns aber gemeinsam um etwas geht, das fängt beim einzelnen an, dabei, daß es ihm ganz persönlich um etwas geht. Die Achse, um die sein Dasein sich dreht, ist nicht nur er selbst, sondern etwas, das mehr, das größer ist als er. Gerade so kommt sein Leben in Schwung, gerade so gestaltet er Welt. Wenn wir Jesus in unser Dasein einlassen, wenn er in der persönlichen Entscheidung des Glaubens die Mitte unseres Lebens wird, [48] dann muß sich eigentlich unser Leben über unseren engen Horizont hinaus öffnen. Der lebt in uns, dem es um alle geht, der sich für alle hingibt. Paulus erfährt es ganz persönlich: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir. Soweit ich aber jetzt noch in dieser Welt lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat“ (Gal 2,20). Diese Erfahrung behält Paulus aber nicht für sich, sondern sie treibt ihn, alles einzusetzen, damit Christus in der Mitte der Gemeinde lebendig wird und lebendig bleibt.
Jesus in der Mitte derer, die in seinem Namen versammelt sind, das heißt doch: Jesus in der Mitte von solchen, die ihn, ein jeder persönlich, in sich selber leben lassen, deren Lebensmitte er so geworden ist. Natürlich liegt die Initiative ganz bei ihm. Nur weil er auferstanden ist, nur weil er uns seinen Geist sendet, kann er in unserer Mitte leben. Aber dieses Leben Jesu unter uns muß zugleich von uns ausgehen. Beim Sakrament der Eucharistie genügt es, aufgrund der Bevollmächtigung durch Jesus, durch die Priesterweihe also, tun zu wollen und zu tun, was die Kirche tut, damit der Herr unter den Gestalten von Brot und Wein gegenwärtig wird. Es könnte also auch ein Priester, dessen Leben im Widerspruch zum Evangelium steht, gültig die Eucharistie feiern. Und wer, würdig oder unwürdig, zur Kommunion tritt, empfängt dennoch, zur Gnade oder zum Gericht, den Leib des Herrn. Für die Gegenwart Jesu in der Mitte der Seinen gibt es hingegen keine „Mindestbedingungen“. Ohne unseren ganzen Eingang, ohne unser ganzes Ja kann sich die Verheißung Jesu nicht erfüllen: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.
Ist diese Gegenwart dann nur etwas für die Vollkommenen? Es ist tröstlich, daß Jesus dies nicht gesagt hat. Wo Menschen [49] aus noch so großer Gottferne, aus noch so großer Schuld sich ganz ihm zukehren, wo ihnen in diesem Augenblick sein Ja, seine Liebe unendlich wichtiger ist als ihre Schuld und ihre Schwäche, wo es ihnen also wirklich um ihn geht, da kann sich auch an ihnen die Verheißung Jesu erfüllen: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind …
Fraglos, es ist ein unschätzbares Geschenk der Barmherzigkeit Gottes, daß er – durch sein Sakrament, durch sein Wort, auch durch das Amt in der Kirche – seine Liebe uns selbst dort anbietet, wo wir zögernd hinter ihr zurückbleiben. Wir können seine Zusage nicht mehr auslöschen, daß er bei uns bleibt alle Tage bis ans Ende der Welt. Und doch werden auch das Sakrament, auch das Wort, auch das Amt und auch das persönliche Leben des einzelnen mit Christus erst ihr ganzes Licht und ihre ganze Kraft entfalten, wo wir dem Herrn die Chance geben, zwischen uns da zu sein.
Wäre die ganze Welt mit einem engmaschigen Netz von Sakrament, Verkündigung und geistlichem Dienst überspannt, oder wäre die Menschheit durchsetzt mit unzähligen Glaubenden, die in ihrem Innern, aber nur dort, das Feuer des Glaubens und der Liebe hätten, oder wäre gar beides zugleich der Fall, würden also die Sakramente mit ganzer Liebe gespendet und empfangen, würde das Wort mit ganzer Liebe verkündet und gehört – all das wäre noch zuwenig. Es wäre zuwenig für die Welt; denn die Welt ist zwischen uns, und darum muß Gott auch zwischen uns leben. Es wäre zuwenig für uns selbst; denn wir sind mehr als bloß Innerlichkeit, und darum wiederum muß Gott zwischen uns leben. Es wäre zuwenig für Gott; denn seine Liebe ist total, und sie bleibt nicht in sich, sie bleibt nicht in den einzelnen, sie tritt in Jesus zwischen uns, Gott will aufgehen als der Gott zwischen uns.
[50] Jesus in unserer Mitte ist das Zentrum. Es müsste uns darum gehen, daß wir immer und überall mit ihm in unserer Mitte leben. Wo dies geschieht, da lebt er auch in den einzelnen. Wo er hingegen nur in den einzelnen lebt, da lebt er noch nicht in der Welt, die zwischen uns ist. Wo er zwischen uns lebt, da gewinnen Sakrament und Wort ihre Fülle, und da wächst die Bereitschaft auch zum Sakrament, auch zum Wort. Die vielfältigen Weisen der Gegenwart Jesu haben in seiner Gegenwart mitten unter uns die Voraussetzung, um uns alles das sagen und schenken zu können, worauf sie angelegt sind. Sie haben in der Gegenwart Jesu mitten unter uns zugleich ihre Erfüllung. Das hat eine für unser hergebrachtes Bewusstsein umstürzende Konsequenz. Man könnte etwas provozierend formulieren: Jesus in der Mitte hat immer „Vorfahrt“. Der entscheidende letzte Schritt, ehe ich handle, heißt nicht mehr: Ich gehe in mich, um dort auf die Stimme Jesu zu hören, der in mir lebt. Die Instanz schlechthin ist Jesus in unserer Mitte. Wenn ich eine Vorliebe für „meinen Jesus“ hätte, dann müsste ich mich fragen: Ist es nicht doch eine verkappte Vorliebe für mich? Wenn ich jedoch Jesus in unserer Mitte suche, auch und gerade im Hören auf den, der mir im Namen Jesu etwas zu sagen hat, darf ich sicher sein: Es geht mir um Jesu Willen, um Jesus.
Auch zwei Beobachtungen, die uns mitunter wie ein Stachel im Fleisch sitzen, erklären sich von hierher. Einmal der schockierende Gehorsam der Heiligen, gerade jener Heiligen, die ein ausgeprägtes, neues Charisma in die Geschichte der Kirche einbrachten. Warum sonst waren etwa ein Franz von Assisi oder ein Ignatius von Loyola bereit, ihr Charisma bedingungslos dem – auch unbequemen – Urteil der kirchlichen Autorität auszuliefern? Zum anderen die Unerbittlichkeit, mit der von Jesus und von der großen geistlichen [51] Tradition gegenseitige Versöhnung und Liebe als Voraussetzung für die Mitfeier des Gottesdienstes, für den Empfang der Eucharistie galten (vgl. Mt 5,23f). Wo immer Glaubende einander begegnen, müsste das eigentlich die erste und wichtigste Frage sein: Sind wir so versammelt, dass er in unserer Mitte sein kann?
Von den Bedingungen, die uns in die Lage versetzen, dass die Verheißung der besonderen Gegenwart des Herrn zwischen uns in Erfüllung gehen kann, war immer wieder die Rede: vorbehaltlose Entscheidung für den Willen Gottes, uneingeschränkte gegenseitige Liebe, wie der Herr uns geliebt hat, ein ungeteiltes Ja zu Jesus, wo immer er uns begegnet, zumal in seinem Kreuz und in seiner Verlassenheit, immer vollkommenere Angleichung des Denkens, Wollens und Fühlens an ihn und so aneinander. Der Weg, auf dem Jesus österlich in unsere Mitte kommt, ist auch der Weg, den wir mit ihm zu gehen haben, damit er ausdrücklich in unserer Mitte sein kann. Es ist letztlich der Weg seines Kreuzes, sein Weg bis zur äußersten Verlassenheit. Nur wer mit Jesus bis zum Rand geht und dort den Herrn glaubend entdeckt, kann die Gemeinschaft mit dem Auferstandenen in der Mitte leben. Es kann gar nicht anders sein; denn nur auf dem Weg mit dem gehorsamen und liebenden Herrn geben wir die Position des sich selbst behauptenden Adam auf. Und es ist in der Tat auch nicht anders; denn die Geschichte der Kirche zeigt immer wieder: Wo Menschen sich aus Liebe mit dem am Kreuz verlassenen Herrn bedingungslos hineinwagen in sein Schicksal, da wächst aus diesem Samen Gemeinschaft um den Auferstandenen in der Mitte.
Die Mutter unter dem Kreuz ist somit das Urbild der Kirche. Wie sie in ihrem ersten Ja zum Schoß wurde, aus dem Jesus in unsere Welt hinein geboren wurde, so wurde sie unter dem [52] Kreuz zum Schoß, aus dem Christus in der Mitte vieler Brüder und Schwestern geboren wird. In der Gemeinschaft mit ihr werden wir, wird Kirche zur „mystischen Maria“, zum gemeinsamen Schoß, aus welchem immer neu der Herr geboren wird für die Welt.