Musik als Liturgie – Liturgie als Musik

Ertrag

Was nun erbringt die Spiegelung von Liturgie und Musik ineinander? Wir stellen diese Frage einmal im Blick auf die anthropologische Situation des Menschen gegenüber der Liturgie, die wir eingangs knapp umrissen haben. Wir stellen sie zum andern im Blick auf fällige liturgische Konsequenzen, die der Vorgabe des Konzils und der nachkonziliaren Situation gerecht werden müssen. Die zwei Ergebnisse, auf die wir uns zumal abstützen können:

  1. Liturgie muß, um ganz Liturgie zu sein, musikalisch sein, will sagen die Konsonanzen zwischen den vielen an der Liturgie beteiligten und in ihr geeinten Partner und Pole zum Klingen bringen.

  2. Musik selbst hat dabei einen „offenbarenden“, diesen Zusammenklang entbindenden und artikulierenden Charakter, sie ist so nicht nur als Hilfsmittel, sondern als sie selbst gefordert – hat aber in diesem Gefordertsein eine dienende Rolle, will sagen: sie soll ganz Musik sein, aber nicht nur Musik sein, sondern Medium, in welchem das gefeierte Geheimnis aufgeht und in die feiernde Gemeinde ein- und übergeht.