Franz von Baaders Weg philosophischer Gotteserkenntnis

Explikative Stufen des Weges

Das Ereignis des Anfangs Gottes im denkenden Selbstsein des Menschen beschwört Baader unmittelbar meist nur in knappen und allgemeinen Formeln. Ihre Auslegung auf dieses Ereignis hin wird von jenen Texten Baaders gerechtfertigt, die, objektiv feststellend, den im Ereignis einfältig vorweggenommenen Weg stufenweise ausschreiten. Sie lassen sich dreifach gliedern, wenngleich Baaders eigene Darstellung sie oftmals ineinander verschränkt.

Eine erste Stufe führt vom denkenden Ich auf seine im denkend-seienden Vollzug mitvollzogene unbedingte Voraussetzung, die als solche jenseits des Bereiches der faßbaren „Objekte“ liegt; die zweite Stufe legt umgekehrt die unbedingte Ursache innerhalb der Richtung des denkenden Vollzuges auf die Objekte frei; die dritte, der ersten und zweiten je unlöslich und unmittelbar verbunden, richtet das aller Begrenzung des bloß Objektiven enthobene Unbedingte wiederum als das „einzig eigentliche Objekt“ menschlichen Vollzuges, als den göttlichen Gott, auf. Was ein solcher Stufengang leistet, ist in Baaders Sinn freilich allein die auseinanderfaltende Erinnerung des Cogitor im Cogito, der Vorweis der Herkunft des Cogito aus dem Cogitor.