Neuer Ansatz in Sicht?

Gemeinschaft gesucht

Auf welche Fragen spitzt sich nun die Situation unserer Gesellschaft, unserer Welt zu? Im Grunde ist es die Frage nach jener Freiheit, die sich nicht in der isolierten Einsamkeit des einzelnen, nicht in der synchronisierten Einsamkeit unserer pluralistischen Gesellschaft, nicht in der Einsamkeit eines Kollektivs totläuft. Der einzelne und die Gesellschaft brauchen hier und jetzt, zugleich aber über alles Hier und Jetzt hinaus das Gegenüber, sie brauchen Gemeinschaft.

Eine Welt ist uns zuwenig, die nur das Fabrikat des Menschen wäre, eine Welt, die ihm nicht mehr zurückgäbe, als was er selbst in sie hineingelegt hat. Eine Gesellschaft ist uns zuwenig, in welcher der andere nur der Marschgenosse auf dem Weg wäre, der im triumphalen Nichts der selbstgemachten Herrlichkeit oder im dumpfen Nichts der gemeinsam durchlittenen Sinnlosigkeit endet. Ein Gott ist uns zu wenig, den wir nur in die Lücken unseres eigenen Wissens und Könnens einsetzten, in den Leerraum unserer Wünsche und Bedürfnisse, die wir nicht anderwärts erfüllen können. Ein Ich ist uns zu wenig, das nur von sich selber käme und nur zu sich selber ginge und dem alle Bewegungen [34] und Erfahrungen nur Stationen wären im endlosen Kreisen um sich selbst. Eine Zukunft also ist uns zuwenig, die nur unsere Neuzeit fortschriebe, ihren Ansatz beim Ich, beim Subjekt, bei der Freiheit, die sich selbst begründet und sich selbst vollendet.