Glaubwürdig die Botschaft Jesu Christi leben

Glaubwürdig die Botschaft Jesu Christi leben

[1] Ich habe mich auf diesen Tag mehr gefreut als auf viele andere. Denn ich ahne, in welchen sehr komplexen Situationen Sie stecken, und ich bin recht froh, daß ich einmal in näherem Kontakt mit Ihnen stehe – auch über inhaltliche Fragen und nicht nur über Stellendispositionen oder ähnliche Berufssorgen, ohne daß ich diese herunterspielen will.

Ich möchte, selbst wenn das zunächst kindlich und problematisch klingen mag, mit einer frommen Geschichte vom hl. Hermann-Josef anfangen, dessen Gedenktag heute ist. Wenn Sie also im ersten Moment erstaunt sind, daß ich so fromm beginne, könnte ich mir doch vorstellen, daß dies sich durch die Auslegung der Geschichte im zweiten Moment sofort beheben läßt.

Vom heiligen Hermann-Josef, der nach 1150 geboren wurde, wird erzählt, daß er einmal in einer Kirche gebetet und hinter dem großen Gitter, das den Chor vom Kirchenschiff abtrennte, Jesus und Maria gesehen habe. Fasziniert von diesen sei er über das Gitter gestiegen, um bei den beiden zu sein. Mit der Zeit habe er aber gemerkt, daß er gerade aus Liebe zu Jesus und Maria wieder in den Raum zurücksteigen müsse, in dem sich sein Leben mit den anderen und seine Aufgaben abspielten. Mit der Hilfe von Jesus und Maria habe er dies getan, aber sich doch bei diesem doppelten Überstieg verletzt. Eine Wunde ist zurückgeblieben.