Voraussetzung des Dienstes: dienende Gemeinde

„Gleichzeitig“ zu allen in der Gemeinde*

Gleichzeitigkeit miteinander: das heißt in der Gemeinde Gleichzeitigkeit der verschiedenen Gaben und Dienste miteinander, damit in ihnen der eine Geist sichtbar und damit aus ihnen der eine Leib des Herrn auferbaut wird. So muß jede Gemeinde offen sein für die Pluralität unterschiedlicher Dienste und Geistesgaben, muß sich selbst als deren Adressaten verstehen, wie umgekehrt jeder einzelne seine Gabe nicht für sich und die Menschen seiner Wellenlänge allein reservieren kann, sondern nach Geist und Beispiel Jesu zu verschenken hat ans Ganze. Einheit der Gaben und Dienste ist so gerade mehr als bloß organisatorische Koordinierung; sie ist leibhaftige Einübung in den Geist Jesu.

Einheit miteinander in der Gemeinde umfaßt daher – nach gut biblischem Vorbild – nicht nur die Gaben und Dienste, sondern auch die unterschiedlichen Gruppierungen, Traditionen, Standpunkte: Einheit aus Juden und Griechen (vgl. Eph 2). Gerade daran wird die Gleichzeitigkeit Jesu mit seiner Kirche und in seiner Kirche sichtbar, daß Menschen, die „normalerweise“ nicht viel miteinander zu tun haben wollten, einander annehmen, füreinander einstehen, miteinander eins werden.

Solche Einheit miteinander überholt nicht nur die Positionen rechts oder links, vorne oder hinten, sondern auch die Positionen Mitte oder Rand. Nichts gehört tiefer in die Mitte der Gemeinde als gerade der Rand; denn die Vorliebe für jene am Rand ist die Gleichzeitigkeit mit der Vorliebe Jesu.