Unser Lebensraum – der dreifaltige Gott

Diese neue Gotteserfahrung auf der Mariapoli ist charakteristisch für die Fokolar-Bewegung. Sie ist eine gemeinschaftliche von allem Anfang an. Und doch ist es eine einzelne Person, Chiara Lubich, der die ursprüngliche Erfahrung zuteil wurde, die sie sofort ihren ersten Gefährtinnen berichten mußte: Gott liebt dich, Gott ist alles, auf ihn allein kommt es an! Im Licht dieser Gotteserfahrung hatten sich bei der Lektüre des Evangeliums 1943/44 binnen weniger Monate die Grundpfeiler der Fokolar-Spiritualität herausgebildet.

Schon bei der Mariapoli 1958 begann ich zu verstehen: Ich finde unmöglich Zugang zu dieser Spiritualität, wenn ich mir nicht ihren Ursprung und ihre Geschichte erzählen lasse, um so in den Lebensraum dieser Gemeinschaft einzutreten. In ihm erschließt sich auch mir die Gotteserfahrung Chiara Lubichs.

Es mag der Eindruck entstehen, statt von meinem Thema, hätte ich bisher nur von mir erzählt. Doch dieser Eindruck täuscht, weil alles, was ich über mich erzählt habe, die Gotteserfahrung von Chiara Lubich spiegelt. Es ist trotzdem nicht die Erfindung einer Person, sondern eine von Grund auf gemeinschaftliche Erfahrung, die Gott schenkt. Sie macht sich fest an Chiara Lubich und zieht von ihr aus dann Kreise, die, wie wir heute wissen, alle Länder der Welt erreichen.