Hoffnung für uns

Hoffnung für uns

[57] Wer Misereor sagt, der sagt eine dreifache These. Einmal: Christsein erschöpft sich nicht im Dienst am Glauben der anderen, vielmehr drängt der Glaube selbst zum Dienst am ganzen Menschen, zum Dienst darum auch an den geistigen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen des Menschseins. Zum anderen: Die Kirche eines Landes kann sich nicht in sich selber schließen, sondern sie braucht den Einsatz für und den Austausch mit den anderen, mit allen. Schließlich: An der Weise, wie Christsein gelingt, liegt Entscheidendes für die Zukunft des Menschen in unserer Welt; an der Weise, wie Menschsein gelingt, liegt Entscheidendes für die Zukunft der Kirche in unserer Welt.

Dann aber ist Misereor nicht eine Sache von gutem Willen plus Geldbeutel plus Organisation, nicht eine der vielen Einzelaktionen kirchlichen Lebens; nein, Misereor geht diesem kirchlichen Leben selber ans Mark. Und im Grunde ist es hohe Zeit, sich die Konsequenzen deutlich zu machen, die aus der Konzeption eines solchen Werkes für die Konzeption unserer Pastoral herausspringen.