Kirche und Kunst – heute

Kirche und Kunst

Wie gehören Kirche und Kunst zusammen? Die Besinnung darauf kann hilfreich sein, wenn sie nicht beim bloßen Postulat verharrt, sondern dort Einkehr hält, wo Gültiges über solches Zusammengehören gesagt ist. Hier aber könnte uns der Text des Epiphanius von Catania aus seinem „Lied nach dem Bildersturm“ weiterhelfen, mit dem wir diese Stunde einleiteten.

Ich zitiere zwei Sätze:

„Künde nun, künde von der Schönheit des Bräutigams, der dich gerufen vom Wahn der Idole in sein wunderbar heiliges Licht.“ Und: „Recht hast du, Braut des Königs der Welten, des Sohnes, des Wortes, daß du sein Kommen im Fleisch in menschlich begreifbaren Bildern darstellst, denn nur so erkennt man dich als Braut dieses Königs.“

Diese beiden Sätze umspannen das Spielfeld eines Gedankens, dessen Pole heißen: Idole – Menschwerdung – Braut.

Idole: dieses Wort drängt zu einem Gedanken über Not und Notwendigkeit der Bilder des Göttlichen, über Gestalt und Gestaltlosigkeit des Heiligen.

Menschwerdung: hier stoßen wir in die Mitte der Antwort des Glaubens auf diese Frage nach Gestaltlosigkeit und Gestalt Gottes.

Braut: darin kommt jenes Verhältnis der Kirche zu dem in Jesus Christus offenbarten Gott zur Sprache, das in der Kunst zum Ausdruck drängt.