Oikonomia
Oikonomia
[305] Der Reichtum der Wirklichkeit besteht in der Vielfalt ihrer Ordnungen und in der Ordnung dieser Ordnungen. Diese läßt sich nicht ableiten, sondern nur wahrnehmen, wenn anders der Reichtum nicht „verarmen“ soll. Eine „theologische“ und eine „ästhetische“ Wahrnehmung sollen im Folgenden miteinander ins Spiel gebracht werden. Wir gehen aus von einer theologischen Wahrnehmung, von der Fülle, die ein alltäglicher, nur latent, aber nicht eigentlich sekundär ästhetischer Begriff gewinnt, indem er in einen theologischen Kontext gerät: der Begriff οἰκονομία (Oikonomia). So angereichert und vertieft, inspiriert er eine ästhetische Wahrnehmung, die der eigentümlichen Ordnung des Architektonischen. Ins Spiel miteinander kommend erhellen sich Theologie und Architektur gegenseitig und lassen einen inneren – aber eben nicht „abgeleiteten“ Zusammenhang erkennen. Dies müßte und könnte breit und behutsam entfaltet werden. Hier begnügen wir uns mit dem Anstoß zum Spiel, das, läuft es weiter, als sein eigenes Gesetz enthüllt, was als das Stichwort das Ganze in Gang brachte: οἰκονομία.