Theologie als Nachfolge
Spekulativer Zugang zur Trinität
Der spekulative Grundgedanke in der XI. Collatio des Hexaemeron entfaltet in zweimaligem Ansatz, wie Gottes- und Seinsverständnis sich im glaubenden Verstehen des Dreifaltigen vollenden, wie dort die Gottes- und Seinsfrage ihre letzte Antwort finden. Der eine Ansatz folgt der erwähnten Leiter von der Vollkommenheit über die Hervorbringung und die Verströmung zur Liebe; er legt das Oben, das Sein selbst, das Vollkommene, er [153] legt Gott aus seinem Eigenen in sein Eigenstes hinein aus.1 Der andere Ansatz geht von unten, näherhin von jener teilhaften Vollkommenheit aus, die sich in den Geschöpfen zeigt und die aus sich selbst nicht zu dem hinfindet, woraufhin sie angelegt ist: wirkliche, integrale, ganze Vollkommenheit, die sich als ihr eigener Komparativ, als dreifaltige Liebe entbirgt.2
Der Weg des Gedankens von der Vollkommenheit bis hin zur Liebe erreicht – wir sind ans Itinerarium erinnert – sein Ziel, die Dreifaltigkeit Gottes, nicht nur am Ende, sondern auch unmittelbar auf jeder Stufe. Bereits die einzelnen Grundbestimmungen lösen, wenn der Glaube einmal die Botschaft vom Dreifaltigen ins Denken eingeführt hat, nicht mehr ein, was sie meinen, solange nicht die drei-eine Struktur ihre innere Dynamik vollendet.