Hoffnung für uns

Staat – Gesellschaft – Kirche*

Noch in einer anderen Blickrichtung muß uns das Modell Misereor zu denken geben. Die Kirche unseres Landes, die Katholiken unseres Landes überlassen es nicht dem Staat allein, Entwicklungsarbeit zu tragen. Aus unserem Christsein wächst uns die Verantwortung für die Weltgesellschaft zu – und sie erschöpft sich keineswegs darin, daß wir den Glaubensbrüdern in anderen Ländern zu Hilfe kommen und das Wachstum der Kirche in anderen Ländern fördern. Die Tendenz, gesellschaftliche Aufgaben dem Staat allein zuzuschieben, hat eine Verarmung der Gesellschaft zur Folge. Wenn die Gruppen, die diese Gesellschaft von innen her mit Leben und mit Inhalt erfüllen, an der unmittelbaren Gestaltung der Gesellschaft nicht mehr teilnähmen, würden sie selbst isoliert, und der Preis dafür: die Gesellschaft würde nivelliert. Das Faktum Misereor ist also ein Faktor unserer Gesellschaft, aber auch ein Faktor der Weltgesellschaft. Es geht nicht nur um zusätzliche Mittel und Kanäle der Entwicklungsarbeit, es geht auch um den Beitrag, den nur wir einbringen können.