Was fängt die Jugend mit der Kirche an? Was fängt die Kirche mit der Jugend an?

Technik*

Die Möglichkeiten der Technik, aber auch ihre möglichen Konsequenzen für die Weltgesellschaft und die Wirtschaft, für die Welt der Arbeit und den Atem- und Lebensraum des Menschen, für Konsum und Zerstörung schrecken junge Menschen, lassen – ungeachtet einer weitgehenden Inanspruchnahme der Möglichkeiten der technischen Zivilisation – eine tiefe Skepsis aufbrechen: Droht das, was der Mensch da produziert, ihn nicht zu zermalmen, zumindest aber sich selbst zu entfremden? Genauer betrachtet, bangen junge Menschen um zweierlei zugleich. Einmal um die eigene Freiheit, um den Spielraum, selber das Leben zu entwerfen und die Zukunft zu planen, sie nicht bereits als besetzt mit fertigen Programmen in die Hand gedrückt zu bekommen, ohne Spielräume, oder gar zerstört, ohne die Möglichkeit des Weiterlebens. Zum andern um die Dinge, die uns umgeben, die Kräfte, aus denen wir leben, das [313] Gleichgewicht des Ganzen, in dem wir stehen und gehen können. „Es gibt ...“: Dieser Gegenpol zum „Ich bin“ war lange vergessen, erschien als bloßes Material zur Verfügung des Menschen, der immer mehr machen, brauchen und organisieren kann. Nun entdeckt die sich selbst setzende und entwerfende Freiheit des „Ich bin“ neu dieses „Andere“. Das Verhältnis zwischen beiden Polen ist oft noch ungelenk. Permissive Freiheit und Hütenwollen der Natur durchkreuzen sich mitunter in attraktiv erscheinenden Konzepten. Das „Es gibt“ degradiert oft noch zur romantischen Folie des Narzißmus. Nichtdestoweniger ist es bedeutsam, daß beide Pole ins Spiel kommen. Ihr innerer Zusammenhang muß gelernt und will eingeübt werden, wenn Schöpfung und Erlösung wieder sprechende Inhalte für den Menschen werden sollen.