Glaubwürdig die Botschaft Jesu Christi leben

Thesenpapier

A. Das „Eigentliche“

  1. Das „Eigentliche“ ist nicht: Alle funktionieren moralisch, liturgisch, glaubensmäßig und gesellschaftlich perfekt.

  2. Das „Eigentliche“ ist auch nicht: Christentum und Kirche sind nur Mittel zum Zweck der Selbstfindung oder des gesellschaftlichen Engagements.

  3. Das „Eigentliche“ ist: Jesus = Gott finden im Menschen, den Menschen finden in Gott.

  4. Dafür kann man auch sagen: Identifikation mit Jesus – und in ihm: sich finden – die anderen finden – die Welt finden.

B. Der Weg Jesu: Annahme, Hingabe, Übernahme

  1. Annahme:

    a) Er hat uns angenommen (Menschwerdung), ist unseren Weg gegangen (Kreuz), hält und behält uns (der Auferstandene bleibt ewig Mensch).

    b) Nicht Haß, Verweigerung, Flucht, sondern Ja zu sich, den anderen, den Gegebenheiten. Auch Verändern geht nur in der Annahme.

  2. Hingabe

    a) Er hat nicht auf sich und seinem Recht und Anspruch bestanden, sondern sich ausgesetzt und hingegeben, ist Diener aller geworden.

    b) Nur was ich gebe, habe ich. Die christliche Alternative zu Konsum, Anspruch, Selbstbehauptung heißt: Selbstverwirklichung durch Selbsthingabe.

  3. Übernahme

    a) Er hat sich an unseren Platz gestellt, Verantwortung für uns übernommen – und so gerade uns befreit.

    b) Übernahme von Verantwortung. Kein „Ohne mich!“ Einstieg in diese Kirche und Gesellschaft.

C. Der Ort Jesu: Die Kirche

  1. Die Kirche ist endgültige Weggemeinschaft der Menschen mit Jesus in ihrer Mitte.

    a) Weg: Kirche ist noch nicht das Reich Gottes in seiner End- und Vollgestalt, sie muß immer neu werden, was sie ist.

    b) Endgültig: So schwach und armselig wir (wir sind die Kirche) sind, Jesus wird bei ihr bleiben und ihr seinen Geist nicht entziehen. Das Amt ist nicht „die Kirche“, aber Zeichen und Werkzeug seiner Gegenwart in ihr.

  2. Ja zu Jesus heißt auch Ja zur Kirche – endgültig und weghaft.

  3. Ja zur Kirche heißt auch ja zu Jesus: Die Weggemeinschaft kann nicht von ihm absehen.

D. Identifikation

  1. Gott ist der Gott der 100%. Halbiertes Ja geht nicht.

  2. Ja ist mein Ja. Mein Ja muß mit mir wachsen und reifen.

  3. Kern der Identifikation: Annahme – Hingabe – Übernahme.

E. Schlüsselwort Geduld: zielstrebige Wegtugend

1.

a) Auf das Ziel schauen – seitens der Verantwortlichen, aber nicht das Ziel überstülpen.

b) Auf das Ziel schauen – seitens der Jugendlichen; aber mit sich und den anderen Geduld haben, damit es wachsen kann (Ideologien = Ungeduld)
  1. Geduld braucht Verbindlichkeit, Konkretheit, Einübung, Gespräch, Atem.

  2. Der Mitarbeiter bezeugt, was er vermittelt, indem er

    a) in sich das Ziel sichtbar macht,

    b) sich als auf dem Weg dazu beglaubigt,

    c) den anderen das Ziel plausibel macht,

    d) die anderen auf dem Weg begleitet