Theologie als Nachfolge

Unser weiterer Weg mit Bonaventura

Ansatz bei der Mitte als Ansatz bei Christus – dies sprengt freilich den bloßen Ansatz in die Durchführung, in den Vollzug hinein. Der Ansatz bei Christus schickt die Theologie auf den Weg des Christusgeschehens, auf den Weg der denkenden Nachfolge und Nachzeichnung dieses Geschehens. Daher wird erst der Blick auf den Gang der Theologie uns voll explizieren können, was die These vom Anfang der Theologie bei der Mitte, die Christus ist, sagt. Dieser Gang seinerseits ist Präsenz der Mitte, Präsenz des Anfangs. Aus dem Anfang bei der Mitte springt die Logik der Theologie heraus. Mitte bewährt sich aber nicht nur in der Bewegung, die von ihr aus- und zu ihr zurückfließt, Mitte blickt auf den ihr zugeordneten Horizont, die Peripherie; Mitte ist in dem Maße Mitte, als ihr Integrationskraft eignet. So muß uns nach der spezifischen Logik auch die Integration des Ganzen in einer solchen Theologie beschäftigen. Schließlich darf Mitte nicht nur von außen gelesen werden; Mitte als Ursprung, mehr noch: Mitte als [62] Mitte des Ursprungs – das heißt in unserem Kontext: Rückbindung der Christologie in die Theo-logie, Christusgeschehen als göttliches, als trinitarisches Geschehen. Ansatz bei der Mitte, die Christus ist, als Ausgang von dieser Mitte und Mitgang mit dieser Mitte – so wird die Logik der Mitte zur Logik geschehender Nachfolge. Die Integration des Ganzen in der Mitte, die Christus ist – so bewährt sich Nachfolge als Verifikation und Integration des Menschen und der Welt. Erkenntnis der Mitte als Erkenntnis des Ursprungs – so wird Nachfolge offen als Kommunikation des Menschen mit dem Innersten und Eigensten Gottes, mit seinem dreifaltigen Geheimnis.