Christus nachgehen
Vorwort
In diesem Bändchen ist, mit nur ganz geringfügigen stilistischen Veränderungen, das Referat abgedruckt, das ich unter dem Thema „Glaube, Christus und Kirche (Theologische Überlegung im Zusammenhang mit der Situation, der Mentalität und dem Leben der jungen Menschen heute)“ beim 4. Symposium der europäischen Bischöfe in Rom vom 17.–21. Juni 1979 zu erstatten hatte. Dieser Text ist mehr ein Arbeitspapier als ein Referat. Er wurde vor dem Symposium den Teilnehmern zugeschickt und dort nicht verlesen, sondern aufgrund einer mündlich von mir gegeben Einführung besprochen.
Mein Beitrag schloß sich an eine breit angelegte und sehr aufschlußreiche Darstellung der Glaubenssituation junger Menschen heute in Europa an, die von Erzbischof Ramon Torrella Cascante, Vizepräsident des römischen Sekretariats für die Einheit der Christen, gegeben und in vielfältigen Gesprächen durch die Mitglieder des Symposium angereichert wurde. Meine Aufgabe war es sodann, eine inhaltliche, vom Dogma bestimmte Reflexion über den Glauben der Jugend heute in Europa zu geben. Jesus nachgehen, das war für mich der hermeneutische Schlüssel für die Botschaft Christi in der Kirche und [6] für den Lebensvollzug der Jugend, die ihren Weg sucht und, wie ich überzeugt bin, in der Nachfolge Jesu finden kann. Der abschließende Wegschritt des Symposium wurde markiert durch den hilfreichen und kenntnisreichen Beitrag des Zagreber Weihbischofs Mijo Skvorc über die pastoralen Konsequenzen und den von diesem Beitrag angestoßenen Austausch zwischen allen.
Einerseits wollte ich in den beim Symposium vorgelegten und diskutierten Text meines Beitrags nicht eingreifen, wenn ich auch weiß, wie sehr er nicht in der unmittelbaren Lektüre, sondern erst im Gegenlesen an persönlicher Besinnung, Erfahrung und Bemühung das sagen kann, was er sagen möchte, oder besser: das auslösen kann, was er auslösen möchte. Da aber andererseits das Symposium für mich selber durch die Anstöße der anderen Referenten und zumal durch das Gespräch in den Sprachzirkeln, im Plenum und mit einzelnen am Rande seine Farbe und Fülle erhielt, stelle ich dem Referat eine Einleitung voraus, die in diesen Zusammenhang und ein wenig etwas von meiner mündlichen Einführung mitteilen möchte.
Aachen, im Januar 1980 + Klaus Hemmerle