Aufgabe der Universalität – Aufgabe der Identität
Was ist neu aufgebrochen und stellt vor neue Aufgaben?*
Blieben wir hier bei der Analyse dessen, was sich verändert hätte, stehen, dann wäre diese Analyse schief, dann würde sie das vielleicht Wichtigste, was in der Zwischenzeit geschah und auch heute noch geschieht, übersehen. Es ist nicht so, daß alles verlorengegangen ist, indem der Mensch sein Zeitgefüge und seinen Raum verloren hat – bis hin zur Angst, daß unserer Menschheit eben kein Lebensraum und keine Lebenszeit mehr bleiben. Wir müssen uns fragen: Was hat sich gerade in dieser Folie der Zusammenbrüche und Verluste an Neuem aufgetan und sich dem Menschen neu erschlossen?
Ich meine, daß auch hier eine dreifache Antwort möglich und nötig sei, daß wir in diesen letzten Jahren und Jahrzehnten drei Erfahrungen gemacht haben, die in dieser Dichte und in dieser Dringlichkeit vorher uns nicht geschenkt waren und die uns eine positive Herausforderung bedeuten.
Einmal ist uns die Dimension Menschheit in einem neuen Sinn geschenkt. Zum anderen ist uns die Erfahrung der Grenze – nicht mehr nur als individuelle, sondern als Welterfahrung überhaupt – neu geschenkt. Zum dritten ist uns im naturalen wie im geistlichen Sinn die Erfahrung von Pneuma, von Geist, neu geschenkt. Wie meine ich das?