Volk Gottes auf dem Weg

Zeichen der Hoffnung für die Welt

Hoffnung blickt von sich weg, blickt hin auf den, der ihr die Hoffnung und ihr Ziel gibt. Die Kirche lebt als Zeichen der Hoffnung gerade im Absehen von sich selbst, im beständigen Hinblick auf den Herrn. Aber die Kirche hofft ja nicht nur für sich, sie ist Zeichen der Hoffnung. Daher blickt sie zugleich weg von sich, sieht sie zugleich ab von sich in der Zuwendung zur Welt. Nicht nur sich, sondern ihr, allen Menschen hat sie den Ratschluß des Heiles aus­zurichten, da Gott das Heil aller will (vgl. Tim 2,1–6). Immer mehr begreift die Kirche sich nicht als den „Hafen des Heiles“, in den [20] alle Schifflein vom Weltenmeere einzubringen sind, damit sie Ret­tung finden, sondern als das Zeichen des Heiles, das auf das Heil für alle hinweist. Der alte Satz „Außer der Kirche kein Heil“ verliert seine Gültigkeit nicht, aber sein Sinn enthüllt eine im gängigen Bewußtsein oft verschüttete Tiefe; er sagt nicht, daß alle, die nicht in der Kirche sind, verloren wären, sondern er sagt, daß die Botschaft, welche die Kirche durch ihr Wort, ihr Tun und ihr Sein der Welt ausrichtet, letztlich die einzige Botschaft ist, auf welcher die Hoffnung für alle beruht. Denn es gibt eben keine andere Hoffnung als die auf das unselbstverständliche Geschenk der Liebe und des Erbarmens Gottes, der uns nicht auf Grund einer evolutiven Not­wendigkeit und erst recht nicht auf Grund eigener Gutheit erlöst, sondern weil er will, weil er uns liebt.