Andere Ikonen?
Zum Tatbestand
Woher kommen die Aachener Heiligtümer? Um 799 bringt ein Mönch Karl dem Großen „Reliquien vom Ort der Auferstehung“, die fortan mit der Pfalzkapelle in Aachen verbunden sind; ein kostbarer Teil geht hernach an die nahegelegene Abtei Kornelimünster. 1237 wird in Aachen die alte karolingische Reliquienlade geöffnet und der Inhalt geordnet. Vier Textilien werden als die „großen Heiligtümer“ 1238 in dem dafür gefertigten herrlichen Marienschrein geborgen. Vom hohen Mittelalter an findet alle sieben Jahre die Heiligtumsfahrt statt, bei der sodann die vier großen Heiligtümer öffentlich gezeigt werden. Die Pilgerreisen nach Rom, nach Santiago und nach Aachen gelten als die drei bedeutendsten abendländischen Wallfahrten.
Über die aufregende Geschichte der Aachener Heiligtumsfahrten, über den Rang der Aachenfahrt von 1937 als eindringliche Demonstration gegen den damals herrschenden Nationalsozialismus möchte ich hier nicht weiter berichten.
Im Zentrum jedenfalls stehen immer die vier Heiligtümer, die als Kleid Mariens, Windeln Jesu, Enthauptungstuch Johannes des Täufers und Lendentuch des Gekreuzigten verehrt werden.
Eine historische Ortung der Textilien weist in die Ursprungszeit und den Ursprungsraum des Christentums, in den Umkreis des Palästina der beiden ersten christlichen Jahrhunderte. Mehr, Genaueres läßt sich aller Voraussicht nach nicht mehr erschließen.