Gerufen und verschenkt. Theologischer Versuch einer geistlichen Ortsbestimmung des Priesters

Zur Orientierung:

Der Priester ist „in der Mitte“ nicht für sich, sondern für die anderen. Die Mitte, der uns österlich erlösende Herr, die Liebe Gottes, die in ihm sich ganz und gar hingibt, soll Mitte für die anderen, für alle werden. Dem dient der Priester mit seinem Tun und mit seinem Sein. Nicht auf ihn kommt es an, sondern auf den Herrn, der in der Mitte, der die Mitte ist. Er, nicht der Priester, ist der eigentlich Handelnde und Wirkende. Aber gerade das braucht und beansprucht den Priester ganz. Was ist dann der Priester in seinem Tun und Sein: ganz in Anspruch genommen und ganz im Hintergrund, ganz in der Mitte und gerade nicht Mitte? Er ist Zeuge. Zeuge wofür? Für die Erlösung, die der Herr im „absoluten Zwischen“, in Kreuz und Auferstehung wirkt; für die Liebe, die Gott selber ist und die sich in Kreuz und Auferstehung offenbart und verschenkt. Darum geht es im folgenden: um des Priesters Zeugnis aus der Mitte, um sein Zeugnis für die Erlösung und für die Liebe.