Gerufen und verschenkt. Theologischer Versuch einer geistlichen Ortsbestimmung des Priesters

Zur Orientierung

Der Platz des Priesters ist der letzte Platz, aber dieser letzte Platz, dieses Unten, ist zugleich Mitte, Kreuzungspunkt und Ursprung jener Bewegungen, in denen sich priesterliches Sein und Wirken entfalten. Ehe wir dieser inneren Entfaltung der Mitte zuschauen, versuchen wir, von unterschiedlichen Ansatzpunkten her die einmal anvisierte Mitte zu erreichen. Die Ansatzpunkte heißen: Berufung – Begegnung mit Jesus Christus – Umkehr. Die drei Wege ergänzen sich, ein Weg liegt im anderen, hält den anderen, führt zum anderen und im anderen zur Mitte. Es sind Wege, die der Priester selbst mit seinen Schwestern und Brüdern im Glauben zu gehen hat. Es sind Wege, die er in priesterlichem Dienst für andere zu bereiten, auf denen er priesterlich andere zu begleiten hat. Es sind also Wege priesterlicher, es sind Wege christlicher Spiritualität, und es sind Wege pastoralen Tuns.